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15.08.2025
Fans

"Mit dem Eintracht-Virus infiziert"

Seit mehr als drei Jahrzehnten schlägt Alex Herz für die Eintracht – und das, obwohl es eigentlich ganz anders geplant war. Vor dem Pokalspiel gegen den FV Engers 07 stellen wir den Eintracht-Fan vor.

Aufgewachsen in Neuwied war Fußball in seiner Familie allgegenwärtig: Opa, Vater und Bruder – alle fußballbegeistert. Der Vater ist leidenschaftlicher Gladbach-Anhänger und wollte diese Liebe an seinen Sohn weitergeben. Am 3. April 1991 nahm er den damals Siebenjährigen mit ins alte Waldstadion, zum Spiel Borussia Mönchengladbach gegen Eintracht Frankfurt. Der Plan: Alex für die Fohlen begeistern. Das Ergebnis: 5:1 für die Eintracht – und eine Liebe fürs Leben. „Ich bin mit dem Eintracht-Virus infiziert worden,“ sagt Alex und lacht.  

Sein bester Freund in der Schule war ebenfalls Eintracht-Fan. Gemeinsam fuhren die beiden regelmäßig ins Stadion. Die Begeisterung wuchs mit jedem Spiel, jede Fahrt ins Waldstadion war ein Highlight. „Ich war schon Wochen vorher immer aufgeregt“, erinnert er sich.  

Unvergessene Momente 

In all den Jahren hat Alex unzählige prägende Erlebnisse mit seiner Eintracht gesammelt. Manche davon fanden gar nicht im Stadion statt, wie das Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern Anfang der 90er Jahre, dass er und sein Schulfreund mangels Premiere-Abo nur über den Ton verfolgen konnten. „Wir haben quasi auf einen schwarz-weißen Fernseher gestarrt und nur den Kommentator gehört“, erzählt Alex. Als der Sieg für die SGE feststand veranstalteten er und sein Freund im Eintracht-Outfit einen Fahrrad-Korso durch das ganze Dorf – Fahnen schwenkend und voller Stolz.  

Wenn ich sehe, wie mein Sohn die Eintracht liebt, bringt mir das Tränen in die Augen.

Zudem hat er im Laufe der Jahre durch die Eintracht nahezu alle deutschen Stadien kennengelernt. Einige Momente sind ihm dabei besonders im Gedächtnis geblieben – wie der 31. August 1997, an dem Frankfurt zu Hause 4:1 gegen den 1. FC Nürnberg gewann. „An dem Tag ist Lady Di gestorben und unser Auto wurde während des Spiels abgeschleppt, weil wir falsch geparkt hatten“. Ein weiterer Höhepunkt war der Aufstieg in die Bundesliga im Jahr 2012. Im Aachener Tivoli feierte er den Sieg mit einem Platzsturm – und nahm sich als Andenken ein Stück Rasen mit. „Am nächsten Tag titelte die Zeitung: ‚Frankfurter zerlegen Tivoli‘.“ Aktuell erlebt Alex die SGE häufig zusammen mit seinem engen Freund Christoph, der bereits seit 2006 Mitglied bei der Eintracht ist.  

Besonders emotional sind für Alex aber die Erlebnisse mit seinem Sohn. 2018/19 nahm Alex den damals Fünfjährigen erstmals mit ins Stadion. Beim Spiel gegen Hoffenheim lag Frankfurt kurz vor Schluss 1:2 zurück – um dann in der Nachspielzeit noch 3:2 zu gewinnen. „Wenn ich sehe, wie mein Sohn die Eintracht liebt, bringt mir das Tränen in die Augen.“ 

Triumph und Tränen  

Der größte sportliche Erfolg? Für Alex ist es ein enges Rennen zwischen dem Europa League-Sieg 2022 und dem DFB-Pokalsieg 2018. „Der Pokal war für mich bedeutsamer – Bayern war damals der große Favorit. Das Spiel hat mich körperlich und geistig so angestrengt, ich habe geweint, weil wir gar nicht glauben konnten, dass wir das wirklich geschafft haben.“  

Jeden Tag geht es um die Eintracht.

Für Alex ist die Eintracht weit mehr als ein Fußballverein – sie ist wie eine Religion. „Jeden Tag geht es um die Eintracht“, sagt er. Die Spiele werden in seiner Familie regelrecht zelebriert, die Leidenschaft zieht sich durch mehrere Generationen: vom fußballbegeisterten Vater zum stolzen Sohn – und nun weitergegeben an den eigenen Nachwuchs. 

Wenn die Eintracht in die Heimat kommt  

Dass die Eintracht nun im DFB-Pokal beim FV Engers aufläuft, hat für Alex eine besondere Bedeutung. Er selbst hat in seiner Jugend gegen Engers gespielt, war sogar im Rheinlandpokal-Finale im gleichen Stadion, in dem nun die Eintracht antritt. „Ich habe immer gehofft, dass die Eintracht mal in die Nähe kommt.“ Auch wenn Alex Sympathien für Engers hegt, ist sein Tipp deutlich: „Die können froh sein, wenn es nicht zweistellig wird – 8:0.“  

Blick in die Zukunft 

Für die kommenden Jahre wünscht sich Alex vor allem einen nachhaltigen Erfolg für die Eintracht. „Ein Champions League-Titel wäre natürlich mega“, überlegt er „und vielleicht mal die Bayern in der Meisterschaft ärgern, nicht zwingend Meister werden, aber einfach mehr Spannung reinbringen.“